Ein Märchen über Mehl und die Suche nach dem Ursprung.
Schon seit ich mich aus alter Familientradition zum Beruf des Konditors entschieden hatte, haderte ich mit der industriellen Arbeitsweise der modernen Backstube meines Vaters.
Es ging nicht um echte Zutaten, sondern vielmehr um Stabilisatoren, Frischhaltemittel, Emulgatoren und Enzyme. Aus diesen unnatürlichen Industrie-Produkten entstanden Backwaren, die sich nicht nur in Aussehen und Farbe glichen, sondern auch geschmackliche Massenware waren.
Der Chemiestaub machte mich schließlich krank. Daraufhin entschied ich, etwas zu ändern. Ich stellte mir die Frage: »Warum braucht man das? Wir wurde früher gebacken? Warum machen wir den Sauerteig nicht mehr selbst?«
Wenn ich andere Bäcker fragte, wurde ich oft mit der Antwort „So machen das alle“ abgespeist. Doch ich weigerte mich, das hinzunehmen.
Zur gleichen Zeit begann zu meinem Glück die »Slow Food Bewegung«. Die Medien begannen, über krankmachende Ernährung, Allergien und Gesundheitsschäden aufzuklären. Ich fing an, mir eigene Gedanken darüber zu machen:
»Kann man nicht doch Backwaren wie früher herstellen? Und trotzdem Geld damit verdienen? Wer bringt mir das ursprüngliche Backen bei?«
Also machte ich mich auf die Suche.
Der Verein »SlowBaking« war schließlich die Antwort. Die Mitglieder hatten die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen und in Seminaren und Büchern veröffentlicht. Ich war Feuer und Flamme.
Leidenschaftlich lernte ich alles, was ich immer über Sauerteig wissen wollte. Ich erfuhr von Hefeteigen ohne Backmittel, und erkannte, dass Temperatur und Zeit die wichtigsten Zutaten einer Backstube waren.
Meine Erkrankung hatte mich währenddessen zur Spiritualität geführt. Ich fragte immer häufiger nach dem »Warum«, beschäftigte mich mit Philosophie und entdeckte schlussendlich die Liebe als meine wichtigste Zutat.
Nach Abschluss der Meisterschule in München – wo das Bäckersein unendlich viel bedeutete – schwor ich mir, meinen eigenen Weg zu gehen.
Ich würde das ultimative Brot backen. Und Brötchen, Croissants, Baguettes und Stollen! Das alles wollte ich besser machen. Natürlich gesund, ohne Zusatzstoffe, mit vollem Geschmack, so gut wie es einem Bäcker nur möglich war.
Und dann tat ich es einfach.
Und das ist die Geschichte, warum unsere Backwaren so besonders sind.
Heute will ich mich und meine Kunden immer wieder neu begeistern, mit meinen Backwaren glücklich machen! Ich will jeden Tag dazulernen, mich verbessern, und den Umgang mit alten Getreidesorten in
ursprünglichen Herstellungsverfahren beherrschen. Ich will, dass andere Menschen von meinem Wissen profitieren.
Wir sind die Bäckerei Kirschner: Seit Jahren umgestellt auf natürliche Zutaten und Backmittel mit Getreide aus der Region.
Jeden Tag frisch.
Jeden Tag mit Liebe.